Main-Limes-Realschule mit Erasmus-Projekt zu Gast in Spanien
Einige der „schönsten Tage des Jahres“ verbrachten Schülerinnen und Schüler der Main-Limes-Realschule zusammen mit ihren Lehrkräften Susanne Stenger und Fiona Bott in Portugalete, einem Vorort von Bilbao im nordspanischen Baskenland. Dort ist die Asti Leku Ikastola, seit 2014 Partnerschule der Main-Limes-Realschule.
Vom 04. bis 10. Februar 2024 trafen sich Schülerinnen und Schüler aus Honfleur (Frankreich), Apeldoorn (Niederlande), Bergen (Norwegen) sowie Obernburg dort mit der gastgebenden Schule. In internationalen Gruppen wurde gemeinsam am Projekt „Make some noise“ gearbeitet, das die fünf Schulen im September letzten Jahres gestartet haben. Darin sollen Jugendliche befähigt werden, ihre Meinung zu selbst gewählten Themen auf verschiedene Art zu äußern.
Zunächst galt es, sich miteinander bekannt zu machen und so standen einige „Icebreaking games“ auf dem Programm. Allein die verschiedenen Begrüßungsformen der beteiligten Länder stellten schon so manchen nordeuropäischen Schüler auf die Probe, der eine Begrüßung mit Küsschen links und rechts nicht gewohnt ist.
In ländergemischten Gruppen arbeiteten die jungen Europäer in englischer Sprache an verschiedenen Themen wie Frieden, Mentale Gesundheit, Gesunder Lebensstil, Menschenrechte oder Gleichberechtigung. Die Schüler erstellten Präsentationen und Videos zum Thema.
Höhepunkt der Arbeit war die Erstellung eines „Bertsolaritza“, einem frei improvisierten Reimgesang in baskischer Sprache der im gesamten Baskenland bei gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Ereignissen, sowie bei Meisterschaften praktiziert wird (alle vier Jahre Bertso Finala). In der Regel “unterhalten“ sich zwei Bertsolaris auf der Bühne mit spontan gereimten Versen, die nach thematisch gestellten Aufgaben und vorgegebenen Melodien gesungen werden. Am ehesten kann man dies vielleicht mit einem „Gstanzlvortrag“ aus Bayern vergleichen. Die Schüler suchten sich ein Thema aus und reimten – natürlich nicht in baskischer, sondern in englischer Sprache – „ihren Bertso“, der selbstverständlich auch mit Melodie versehen, eingeübt werden musste. Den Schüler stand ein Experte zur Seite, der wertvolle Tipps gab. Die Arbeiten der Jugendlichen wurden bei einem Farewellabend, an dem auch Eltern und Gäste anwesend waren, präsentiert und alle Gruppen konnten sehr stolz auf die Ergebnisse sein.
Darüber hinaus boten die baskischen Gastgeber ein abwechslungsreiches Programm, bei dem nicht nur typische baskische Sportarten ausprobiert werden durften. Auch ein Besuch der baskischen Stadt San Sebastian, eigentlich unter Donosti bekannt, stand auf dem Plan. Highlight für die meisten Teilnehmer war aber ein Ausflug an den Atlantik, bei dem die Schüler bei frühlingshaften Temperaturen die Sonne genießen durften.
Alle Gäste wurden mit der gewohnten tollen Gastfreundschaft in Familien untergebracht, die ihnen Land und Leute nähergebracht haben. Man musste sich natürlich erst daran gewöhnen, dass es nicht vor 21:30 Uhr Abendessen gab. Nach einer Woche hieß es dann „Argur“ (Tschüss auf Baskisch) und es galt die vielen Abschiedstränen am Flughafen zu trocknen.
Als akkreditierte Einrichtung der EU wurde das Projekt von der Europäischen Union gefördert. Jetzt freuen sich alle bereits auf das nächste Treffen im April in Honfleur, der Partnerstadt von Wörth (Main).